Im Sommer bürgt Montagu Norman, Gouverneur der Bank of England, ohne jedwede weitere Erklärung öffentlich für den Verkauf einer ersten Ausgabe von neuesten Nazi-Anleihen auf dem Finanzmarkt von London. Deutsche Tochterfirmen des multinationalen Wirtschaftsgiganten International Telephone and Telegraph (ITT) überweisen Geld an „unseren“ Reichsführer-SS Heinrich Himmler. Ein erstes Treffen zwischen Hitler und Männern von der ITT findet im August in Berchtesgaden statt. Die ITT kauft sich innerhalb weniger Jahre „erhebliche Anteile an deutschen Rüstungsfirmen“, u. a. bei der Flugzeugfirma Focke-Wulf. So macht die Firma ansehnliche Gewinne, die an die Mutterfirma in den Vereinigten Staaten zurückgeführt werden könnten. Doch die Gewinne werden stattdessen in die deutsche Rüstungsindustrie reinvestiert.54 Während man in London den Kanzlern vor Hitler in der immer schwieriger werdenden Finanzlage der letzten Jahre die Unterstützung verweigert hat, kommen nach der Machtergreifung die Summen ins Reich, die für die wirtschaftliche Erholung notwendig sind. Ohne diese Summen würde es auch bei den Autobahnen bei der vollmundigen Ankündigung bleiben. Genau sie sind die Grundlage für die allgemeine Wahrnehmung, dass es unter dem neuen Kanzler doch endlich wieder aufwärts geht. Da bleibt nur die eine Frage offen: Wundert sich Hitler wenigstens, weshalb ihm ausgerechnet aus dem bösen London beim Führen der Deutschen geholfen wird? War er es nicht, der seit einem Jahrzehnt bei seinen öffentlichen Reden stets auf die Rolle Londons 1919 in Versailles gewettert hat?